Hass macht häßlich

Am 27.05.2021 hatten wir die Möglichkeit, einen ehemaligen Neonazi zu treffen und seinen Lebensweg zur Radikalisierung und Deradikalisierung hautnah zu erfahren.

Philip Schlaffer ist ein ehemaliger Neonazi und Rocker. Philip tat sehr viel radikales, traf falsche Entscheidungen und landete schließlich im Gefängnis. Heute leitet er den Verein Extremislos e.V. und unterstützt Jugendliche, mit Problemen wie Aggression oder Einsamkeit umzugehen, damit sie hoffentlich bessere Entscheidungen in ihrem Leben treffen als er es getan hat. Außerdem bietet er Hilfe für „Aussteiger“ aus radikalen Gruppen, damit sie hoffentlich wieder ein “normales Leben” führen können. 

Videokonferenz der Klasse 10a mit Philip Schlaffer

Das Treffen mit Philip fand digital auf Iserv statt, da es mit den Corona-Maßnahmen nicht anders umzusetzen war. Zu dieser Zeit waren wir im Hybridunterricht, d.h. die eine Gruppe war von Zuhause aus anwesend und die andere von der Klasse aus mit den Schullaptops.

Philip hat mit uns seine schattige Geschichte geteilt, wie es dazu kam, dass er Interesse an Neonazis bekommen hat und wie er selbst einer geworden ist. Seine Radikalisierung hat früh begonnen. Er hat uns darüber aufgeklärt, wie es aussehen kann, wenn man in so eine Sache verwickelt ist. Er hat uns tiefe und grausame Eindrücke aus seiner Vergangenheit gezeigt. Ein Punkt der Philip dazu gebracht hat radikal zu werden, war, dass er als Kind schlecht von seinen Mitmenschen behandelt wurde. Das hat ihn dazu gebracht, an schlechten Orten nach Aufmerksamkeit und Anerkennung zu suchen, die er dann bei radikalen Gruppen bekommen hat. Das lehrt uns, dass wir darauf aufpassen sollten, wie wir wen behandeln und wo wir unsere Freunde suchen. Wir haben auch gelernt was Radikalität wirklich ist und was es aus Menschen machen kann. Nach all dem Geschehen sieht der Alltag nun für Philip als Bürger anders aus. Er engagiert sich bei einem gemeinnützigen Verein für Kinder und Jugendliche und er betreibt einen YouTube-Kanal. Er versucht sein Bestes zu geben, damit kein Weiterer den Weg gehen muss, den Philip gegangen ist.

Wir Danken Philip herzlich für das Teilen seiner Geschichte und dafür, dass er unter diesen Umständen, trotz all den Maßnahmen an dem Projekt teilgenommen hat. Wir wünschen uns, dass mehrere Schüler sich mit dem Thema befassen und merken wie schlimm es sein kann. Ebenso danken wir unserem Klassenlehrer, Herrn Ellenrieder, für das Organisieren des Projektes. 

Deine deradikalisierte Klasse 10a

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