Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Es war ein trüber, kalter Morgen als wir vor dem Tor des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme ankamen. Passend zu unserem Unterrichtsthema „Die Zeit des Nationalsozialismus“ hatte Herr Bredendiek für die Klassen 9b und 9d den Besuch der Gedenkstätte organisiert. (von Tugce und Hüda aus der 9d)

Als erstes stellten wir fest, dass das Gelände viel größer war als wir gedacht hatten. Fast ohne Bäume und Sträucher wirkte es jedoch öde und uninteressant. Doch dieser Eindruck war falsch. Von zwei erfahrenen Pädagogen der Gedenkstätte wurden wir über das Gelände und durch die Ausstellungen geführt. Sie erklärten uns, an was für einem Ort wir waren und trugen die Geschichte des Lagers vor. Unser Führer, Herr Lehmann, erzählte dabei immer wieder auch von seinem Großvater, der von 1944 bis 1945 selbst in Neuengamme inhaftiert war. Schon deshalb hörten wir sehr aufmerksam zu. Wir erfuhren, woher die Häftlinge kamen und welch schreckliches Schicksal ihnen in Neuengamme und seinen Außenlagern bevorstand.

Schild vor dem Haupteingang

 

Lagereingang mit Museumsshop und Warteraum (früher standen hier zwei Bürobaracken)

Lagereingang mit Museumsshop und Warteraum (früher standen hier zwei Bürobaracken)


Blick über den ehemaligen Appellplatz

 

Gedenkstein an der Stelle des ehemaligen Krematoriums

Links (überdacht) das Fundament des ehemaligen Lagergefängnisses

 

Vor dem Fundament des Lagergefängnisses

 

Steinhaufen markieren heute die Standorte der Holzbaracken

 

Barackenwände, die in der Ausstellung zu sehen sind

 

Die Ausstellung bietet viele Ton- und Videodokumente

 

Keller des Konzentrationslagers...

 

... auch hier mussten Häftlinge arbeiten

 

Auf dem Weg zum Garagenhof

Der Schutzbunker der Lager-SS war als Häftlingsbaracke getarnt

 

Ausstellung über die Täter im Garagengebäude

 

Schläge und Fußtritte des Wachpersonals waren an der Tagesordnung –
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Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren mörderisch. Die Insassen wurden schikaniert und gequält. Trotz der schweren Arbeit bekamen sie weder vernünftige Kleidung noch ausreichend zu essen. Die meisten waren krank, wurden aber nicht ausreichend medizinisch versorgt. Auf diese Weise wurden Tausende von Menschen in Neuengamme umgebracht. Von den insgesamt etwa 100.000 Häftlingen des Konzentrationslagers überlebte kaum die Hälfte. Die Schilderungen Herrn Lehmanns gingen uns allen tief unter die Haut.

Heute kennzeichnen Steinhaufen die Standorte der Holzbaracken, in denen die Häftlinge damals untergebracht waren. Das Klinkerwerk und die Werkshallen der Rüstungsfirma Walther sind hingegen erhalten geblieben und werden als Ausstellungsräume genutzt. Ein Wachturm, die Garagen der SS sowie der Bunker der Lager-SS sind ebenfalls zu besichtigen.

Nach beinahe vier Stunden waren viele von uns froh, die bedrückende Atmosphäre des Lagers verlassen zu können. Trotzdem danken wir Herrn Lehmann und seiner Kollegin ganz herzlich, dass sie uns einen Einblick in die schreckliche Geschichte dieses Ortes gegeben haben.

 

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